Markanter Anstieg der Lawinengefahr mit Neuschnee

WETTER

Nach dem intensiven Niederschlagsereignis von Anfang Dezember, war die letzte Woche vor allem von starkem Wind aus westlichen Richtungen geprägt. Zudem konnte vor allem von Donnerstag auf Freitag eine verbreitet klare und kalte Nacht beobachtet werden. Abbildung 1 zeigt die registrierte Schneeoberflächentemperatur in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an der automatischen Wetterstation Viehbichl. Mit unbeständigem Wetter am Mittwoch werden verbreitet oberhalb von rund 1600 m 20 bis 30 cm Neuschnee erwartet, gebietsweise bis zu 50 cm. 

Abbildung 1: Registrierte Schneeoberflächentemperatur in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an  der automatischen Wetterstation Viehbichl

Klare Nacht von Donnerstag auf Freitag am Viehbichl

Klare Nacht von Donnerstag auf Freitag auch auf der Turrach

VERLAUF DER GEFAHRENSTUFE

Abbildung 2 zeigt den zeitlichen Verlauf der ab 07. Dezember ausgegebenen Gefahrenstufen in der Glockner- und Goldberggruppe und deren Seehöhen. Der starke Wind aus westlichen Richtungen und frische Triebschneeansammlungen haben am Montag zu einem Anstieg der Lawinengefahr oberhalb von rund 2300 m geführt. Zudem führten die prognostizierte Neuschneemenge am Mittwoch zu einem weiteren Anstieg der Lawinengefahr innerhalb der Gefahrenstufe. 

Abbildung 2: Zeitlicher Verlauf der ab 07. Dezember ausgegebenen Gefahrenstufen in der Glockner- und Goldberggruppe und deren Seehöhen

Abbildung 3 zeigt den zeitlichen Verlauf der ab 07. Dezember ausgegebenen Gefahrenstufen in den Karawanken und deren Seehöhen. Mit dem prognostizierten Neuschnee von bis zu 50 cm steigt die Lawinengefahr am Mittwoch markant an. 

Abbildung 3: Zeitlicher Verlauf der ab 07. Dezember ausgegebenen Gefahrenstufen in den Karawanken und deren Seehöhen

SCHNEEDECKE

Die Wetterbedingungen führten vor allem an Schattenhängen in hohen Lagen und im Hochgebirge verbreitet zu einem ungünstigen Aufbau der Schneedecke. Mit der markanten Abkühlung in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde die Schneedecke im oberen Teil aufbauend umgewandelt und verlor damit an Festigkeit. Zudem befinden sich kantig aufgebaute Schwachschichten im mittleren teil der Schneedecke im Bereich einer Regenkruste von Anfang Dezember. Die aktuellen Schneehöhen südlich des Alpenhauptkammes begünstigten die aufbauende Umwandlung. Die milderen Temperaturen und Sonneneinstrahlung ab Samstag führten vor allem an sehr steilen Sonnenhängen teilweise zu einem günstigeren Aufbau der Altschneedecke.

EREIGNISSE

Erfolgreiche Lawinensprengungen von mittelgroßen Lawinen wurden am Freitag oberhalb von rund 2400 m an Osthängen gemeldet. Mit der Erwärmung und Sonneneinstrahlung am Samstag konnten gebietsweise an sehr steilen Sonnenhängen einzelne Lockerschneelawinen beobachtet werden. Von Wintersportlern ausgelöste Lawinen wurden nicht gemeldet. 

AUSBLICK

Mit Neuschnee und zunehmendem starken bis stürmischen Wind aus nördlichen Richtungen wachsen die störanfälligen Triebschneeansammlungen weiter an. Die Triebschneeansammlungen können leicht ausgelöst werden oder vereinzelt spontan abgleiten. Mehrere mittelgroße Lawinen sind möglich.