Oberflächenreif und Triebschnee

WETTER

Die Woche war von klaren Nächten, tiefen Temperaturen und zeitweise hoher Luftfeuchte geprägt. Abbildung 1 zeigt die registrierten Temperaturen und Luftfeuchte an der automatischen Wetterstation Selenitzahütte.

Abbildung 1: Registrierte Lufttemperaturen und Luftfeuchte an der automatischen Wetterstation Selenitzahütte auf 1539 m.

Verbreitet klare Nächte

VERLAUF DER GEFAHRENSTUFEN

Abbildung 2 zeigt den zeitlichen Verlauf der ab 10. Jänner ausgegebenen Gefahrenstufen in den Karawanken und deren Seehöhen. Zunächst konnte ein Rückgang der Lawinengefahr beobachtet werden. Mit frischen Triebschneeansammlungen und Gleitschneeaktivität stieg die Lawinengefahr ab Dienstag innerhalb der Gefahrenstufe etwas an.

Abbildung 2: Zeitlicher Verlauf der ab 10. Jänner ausgegebenen Gefahrenstufen in den Karawanken und deren Seehöhen

SCHNEEDECKE

Mit starkem Wind aus wechselnden Richtungen entstanden in allen Beurteilungsregionen störanfällige Triebschneeansammlungen. Dies vor allem in Rinnen, Mulden und hinter Geländekanten. Die Triebschneeansammlungen wurden auf ungünstige Schichten abgelagert. Besonders heikel sind eher windgeschützte Stellen, wo die Triebschneeansammlungen auf Oberflächenreif liegen. Abbildung 3 zeigt die wesentlichen Faktoren für die Bildung des Oberflächenreifs. Mit einer Lufttemperatur höher als die Schneeoberflächentemperatur und ausreichend Luftfeuchte erfolgte die Resublimation.

Abbildung 3: Registrierte Luftfeuchte, Schneeoberflächentmperaturen & Lufttemperaturen an der automatischen Wetterstation Selenitzahütte auf 1539 m

Die Triebschneeansammlungen überlagern zudem an wenig befahrenen, eher schneearmen Schattenhängen oberhalb von rund 2000 m eine schwache Altschneedecke. Die Schneedecke ist allgemein kleinräumig sehr unterschiedlich.

Abbildung 4 zeigt die Schneedecke in den Karawanken auf rund 1500 m Seehöhe. Der Oberflächenreif auf der Oberfläche ist eine mögliche Schwachschicht bei Überlagerung mit Triebschneeansammlungen in hohen Lagen.

Abbildung 4: Schneeprofil vom 16.01.2024 mit Oberflächenreif an der Oberfläche

Oberflächenreif in einer Waldlichtung in den Karawanken

EREIGNISSE

Das Abgleiten von Gleitschneelawinen konnte vereinzelt beobachtet werden. Von Wintersportlern ausgelöste Lawinen wurden nicht gemeldet.

Gleitschneelawine der Größe 1 an einem Südhang im BärentalKarawanken, auf rund 1700 m

AUSBLICK

Ab Donnerstag sind vor allem entlang der Grenze zu Slowenien und Italien gebietsweise rund 30 mm Niederschlag prognostiziert. Mit einer hohen Schneefallgrenze sind zwischen etwa 1400 m und 1800 m zahlreiche nasse Lockerschneelawinen zu erwarten. Zudem sind Gleitschneelawinen möglich.

Mit Wind aus wechselnden Richtungen entstehen oberhalb von rund 1800 m störanfällige Triebschneeansammlungen. Die Triebschneeansammlungen werden auf ungünstige Schichten (ältere Triebschneeansammlungen auf Oberflächenreif oder kantig aufgebauten Schichten & potentiell kantig aufgebaute Schichten im Bereich einer entstehenden Regenkruste) abgelagert.