Gleitschneeproblem im Vordergrund

WETTER

Am Samstag und Sonntag (10.02. & 11.02.) fielen vor allem entlang der Grenze zu Italien rund 30 cm Schnee. Im Nordwesten konnten um 20 cm Neuschnee registriert werden. Die Schneefallgrenze lag dabei mit rund 1500 m wiederum recht hoch. Danach folgten recht milde Temperaturen. Abbildung 1 zeigt die registrierten Temperaturen und Globalstrahlung an der automatischen Wetterstation Samalm. Am Montag und Dienstag (19.02. & 20.02.) fielen vor allem entlang der Grenze zu Salzburg rund 10 cm Schnee.

Abbildung 1: Die registrierte Lufttemperatur und Globalstrahlung an der automatischen Wetterstation Samalm auf 1765 m

VERLAUF DER GEFAHRENSTUFE

Abbildung 3 zeigt den zeitlichen Verlauf der ab 11. Februar ausgegebenen Gefahrenstufen in der Glockner-, Goldberg- und Ankogelgruppe und deren Seehöhen.

Abbildung 2: Zeitlicher Verlauf der ab 11. Februar ausgegebenen Gefahrenstufen in der Glockner-, Goldberg- und Ankogelgruppe und deren Seehöhen

SCHNEEDECKE

Mit Neuschnee und Wind entstanden teils störanfällige Triebschneeansammlungen. Die Triebschneeansammlungen waren zunächst noch schlecht miteinander und den Altschnee verbunden. Mit den milden Temperaturen haben sich die Triebschneeansammlungen vor allem an Sonnenhängen recht gut miteinander und dem Altschnee verbunden.

Die Wetterbedingungen führten vor allem an sehr steilen Sonnenhängen unterhalb von rund 2400 m verbreitet zu einer zunehmenden Durchnässung der Schneedecke. 

Die klaren Nächte führten oberhalb von rund 2400 m zu einem kantigen Aufbau der Schneedecke. Mit den milden Temperaturen erfolgte unterhalb von rund 2200 m eine abbauende Umwandlung.

Abbildung 3: Das Schneeprofil vom 13.02.2024 zeigt die an Schattenhängen oberhalb von rund 2400 m kantig aufgebaute Schneedecke

Abbildung 4: Das Schneeprofil vom 12.02.2024 zeigt die unterhalb von rund 2200 m kantig abgerundeten Schneekristalle

EREIGNISSE

Mit den milden Temperaturen und der Sonneneinstrahlung war ein deutlicher Anstieg der Gleitschneelawinen- und Nassschneelawinenaktivität zu beobachten. Von Wintersportlern ausgelöste Lawinen wurden nicht gemeldet.

Gleitschneelawine der Größe 1 an einem Osthang im Fleißtal, Goldberggruppe auf rund 2200 m

Gleitschneelawine der Größe 1 an einem Osthang im Fleißtal, Goldberggruppe auf rund 2200 m

Bereits wieder überschneite nasse Lockerschneelawinen am Wasserradkopf Ost, Goldberggruppe

AUSBLICK

Markanter Anstieg der Lawinengefahr ab Freitag. Es fallen oberhalb von rund 1200 m 50 bis 100 cm Schnee, lokal auch mehr. Mit der Intensivierung der Schneefälle sind vermehrt spontane Lawinen zu erwarten, vereinzelt auch große.