Erhebliche Lawinengefahr im Südwesten

WETTER

Am Mittwoch fielen vor allem in den westlichen Karnischen Alpen 40 bis 60 cm Schnee. Die Schneefallgrenze lag bei rund 1600 m. Begleitet wurde das Niederschlagsereignis zunächst von abnehmend mäßigem Wind aus östlichen Richtungen mit folgendem mäßigen Wind aus nördlichen Richtungen. Abbildung 1 zeigt die registrierten Windgeschwindigkeiten, Windrichtungen, Lufttemperaturen und Luftfeuchte an der automatischen Wetterstation Mauthner Alm. In den nordwestlichen Gebirgsgruppen fielen 10 bis 15 cm Schnee.

Abbildung 1: Die registrierten Windgeschwindigkeiten, Windrichtungen, Lufttemperaturen und Luftfeuchte an der automatischen Wetterstation Mauthner Alm auf 1765 m

VERLAUF DER GEFAHRENSTUFE

Abbildung 2 zeigt den zeitlichen Verlauf der ab 2. März ausgegebenen Gefahrenstufen in den Karnischen Alpen West und deren Seehöhen. Mit dem Beginn der Niederschläge stieg die Lawinengefahr ab Mittwoch an.

Abbildung 2: Zeitlicher Verlauf der ab 2. März ausgegebenen Gefahrenstufen in den Karnischen Alpen West und deren Seehöhen

SCHNEEDECKE

Während des Niederschlags sorgte teilweise der Wind aus östlichen Richtungen für die Bildung eines Bretts. Dies vor allem in Kamm- und Passlagen sowie an Felswandfüßen. Wesentlich trug die Strahlung am Donnerstag zur Bildung des Bretts bei. Die Strahlung am Donnerstag führte neben einer kurzfristig erhöhten Auslösebereitschaft aber auch zu einer raschen Verbindung der weichen Schichten auf welchen der Neu- und Triebschnee abgelagert wurde. Die unmittelbar nach dem Niederschlagsereignis erstellten Schneeprofile zeigten an Sonnenhängen eine bereits gute Verbindung der Triebschneeansammlungen (Abbildung 3 & Abbildung 4). Die Strahlung am Donnerstag führte auch zu einer deutlichen Anfeuchtung der Schneedecke (Abbildung 4).

Abbildung 3: Schneeprofil aus den Karnischen Alpen West vom 07.03.2024

Abbildung 4: Schneeprofil aus den Karnischen Alpen West vom 07.03.2024

EREIGNISSE

Die spontane Lawinenaktivität hat mit der intensiven Schneefällen am Mittwoch Nachmittag bis Donnerstag Früh deutlich zugenommen. Einzelne meist kleine Schneebrettlawinen konnten vor allem an Felswandfüßen registriert werden. Eine Auslösung durch die Zusatzbelastung von spontanen Lockerschneelawinen ist dabei nicht auszuschließen.

Die Bildung von Gleitschneerissen und das Abgleiten von Gleitschneelawinen konnte vor allem ab Donnerstag an Grashängen beobachtet werden. Mit der Strahlung erhöhte sich die Aktivität von nassen Lockerschneelawinen am Donnerstag deutlich. Zahlreiche Lockerschneelawinen konnten beobachtet werden.

Spontane Schneebrett-Lawinen Größe 1 im Bereich der Kellerspitzen – Hohe Warte in den Karnischen Alpen auf rund 1900 m; Exposition: Nord; Auslösezeitpunkt vermutlich Mittwoch Nachmittag

Schneebrett-Lawinen Größe 1 im Bereich der Kunzköpfe in den Karnischen Alpen auf rund 1900 m; Exposition: Nord; Auslösezeitpunkt vermutlich Mittwoch Nachmittag durch die Zusatzbelastung einer Lockerschneelawine

Zahlreiche Lockerschneelawinen im Bereich des Wodnertörls in den Karnischen Alpen

Gleitschneerisse und Gleitschneelawine (Größe 1) in den Karnischen Alpen West

AUSBLICK

Gleitschnee ist zunehmend das Hauptproblem. Mit Neuschnee und teils stürmischem Wind entstehen am Sonntag frische Triebschneeansammlungen.