Außergewöhnlich hohe Temperaturen

WETTER

Ab Samstag wurden außergewöhnlich hohe Temperaturen bei meist wolkenfreiem Himmel registriert. Am Sonntag und Montag wurden auf rund 2000 m bis zu 17 Grad gemessen. Abbildung 1 zeigt die registrierten Temperaturen und die Globalstrahlung an der automatischen Wetterstation Mohar.

Abbildung 1: die registrierten Temperaturen und die Globalstrahlung an der automatischen Wetterstation Mohar-Albitzen auf 2012 m

Am Mittwoch fielen vor allem entlang der Grenze zu Salzburg 20 bis 30 cm Schnee. Abbildung 2 zeigt die registrierten Schneehöhen an der automatischen Wetterstation Viehbichl.

Abbildung 2: die registrierten Schneehöhen an der automatischen Wetterstation Viehbichl auf 2407 m

VERLAUF DER GEFAHRENSTUFE

Abbildung 3 zeigt den zeitlichen Verlauf der ab 5. April ausgegebenen Gefahrenstufen in der Glockner-, Goldberg- und Ankogelgruppe und deren Seehöhen. Mit der markanten Erwärmung stieg die Lawinengefahr am Samstag deutlich an, mit dem Neuschnee stieg die Lawinengefahr am Mittwoch an.

Abbildung 3: Zeitlicher Verlauf der ab 05. April ausgegebenen Gefahrenstufen in der Glockner-, Goldberg- und Ankogelgruppe und deren Seehöhen

SCHNEEDECKE

Sonne und Wärme führten ab Samstag verbreitet zu einer massiven Durchnässung der Schneedecke. Abbildung 4 zeigt die physikalische Modellierung der Schneedecke an einem Osthang auf 2400 m in der Goldberggruppe mit der Software SNOWPACK. Vor allem ab Montag Nachmittag war dabei ein deutlicher Anstieg des Wassergehalts zu beobachten. Die am Mittwoch mit Neuschnee und starkem Wind entstandenen Triebschneeansammlungen wurden am Donnerstag ebenfalls rasch angefeuchtet und am Nachmittag durchnässt.

Abbildung 4: Der LWC-Index (Liquid Water Content) berechnet aus dem Schneedeckenmodell Snowpack an einem Osthang im Bereich des Brennkogels in der Goldberggruppe

Abbildung 5 zeigt die physikalische Modellierung der Schneedecke an einem Nordhang auf 2560 m in der Goldberggruppe. Ab Montag Nachmittag war dabei ein deutlicher Anstieg des Wassergehalts in den oberflächennahen Schneeschichten zu beobachten. Die am Mittwoch mit Neuschnee und starkem Wind entstandenen Triebschneeansammlungen wurden am Freitag ebenfalls rasch angefeuchtet und am Nachmittag durchnässt. Mit den milden Temperaturen ist von einem Anstieg des Wassergehalts in den tieferen Schichten der Schneedecke auszugehen.

Abbildung 5: Der LWC-Index (Liquid Water Content) berechnet aus dem Schneedeckenmodell Snowpack an einem Osthang im Bereich des Hochtors in der Goldberggruppe

EREIGNISSE

Die spontane Aktivität von Nass- und Gleitschneelawinen nahm mit der Erwärmung und der Sonneneinstrahlung ab Samstag rasch zu. Nach dem Neuschnee am Mittwoch nahm die Aktivität von Lockerschneelawinen am Donnerstag markant zu.

Spontane Aktivität von Nass- und Gleitschneelawinen in den Karnischen Alpen West

Schon etwas ältere Nassschneelawine im Bereich des Valentintörls bis zur Valnetinalm, Auslösezeitpunkt vermutlich 01.04.2024

Rascher Anstieg der Aktivität von spontanen Lockerschneelawinen am Donnerstag Vormittag am Wasserradkopf Ost in der Goldberggruppe

Spontane und künstlich ausgelöste Lawinen am Magrötzkopf Süd in der Goldberggruppe

AUSBLICK

Mit der Durchnässung sind weiterhin ab dem Morgen spontane nasse Lawinen zu erwarten. Mit der Abkühlung und Neuschnee entstehen in hohen Lagen ab Montag Nacht frische Triebschneeansammlungen.